Mittwoch, 22. März 2017

Weitere Presseberichte und aktueller Mitgliederstand:


Es vergeht kein Tag, an dem diese Thema nicht in der aktuellen Tagespresse erscheint:

So auch in der heutigen Ausgabe der Stuttgarter Zeitung ein Interview mit dem Lungenfacharzt Andreas Hellmann in dem auch unsere Forderung nach Schadstoffmessungen erwähnt wird:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.experte-ueber-feinstaub-und-co-in-stuttgart-die-politik-muss-schaden-abwenden.a88d7cb5-d4e7-458a-8fa7-6982f495c006.html

Das Interesse und die Sorge nach einem gesunden Standort der Grundschule Süd wächst weiter. Mittlerweile haben wir 71 Mitglieder, die diese Frage umtreibt.

Sonntag, 19. März 2017

Zusammenfassung des Treffens am Runden Tisch bei Bürgermeisterin Isabel Fezer


Am 23. Februar 2017 lud BM Isabel Fezer die Initiative Gesunde Grundschule Süd (vertreten durch Dr. Jens Tesmann) zu einem Runden Tisch ins Rathaus, mit dem Ziel, das Thema Gesundheitsbelastung (Lärm und Luftschadstoffe) für Kinder am Standort Römerschule mit allen Beteiligten zu diskutieren und offene Fragen zu klären.
Neben den Vertretern des Amts für Umweltschutz und des Gesundheitsamts waren die regulären Mitglieder des „Runden Tisch Grundschule Süd“ (Schulleitungen und Elternvertreter der Heusteig- und Römerschule, der Bezirksvorsteher S-Süd, Vertreter des Staatlichen Schulamts und des Schulverwaltungsamts) anwesend.

Wir informieren an dieser Stelle über den aktuellen Sachverhalt.


1) LÄRMBELASTUNG im Außenbereich
Herr Dr. Reuter (Amt für Umweltschutz) erläuterte am Runden Tisch, dass Lärm im Außenbereich von Schulen normalerweise nicht gemessen, sondern berechnet werde. Die Rechenverfahren seien so gut, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Die Werte, die in der Lärmkarte im Internetauftritt der Stadt Stuttgart zu finden sind, basierten auch auf Berechnungen. Danach beträgt der Tageslärmpegel auf dem Schulhof der Römerschule bis zu 65 dB. Es handele sich dabei um den ungünstigsten Wert. Das heißt es sei davon auszugehen, dass beispielsweise auf dem hinteren Schulhof ein niedrigerer Lärmpegel vorzufinden sei.

Wir entgegnen:
Die Lärmbelastung an der Römerschule ist lt. Schreiben des Amts für Umweltschutz (17. Januar 2017) um die Mittagszeit – also nicht zur Hauptverkehrszeit – mit bis zu 65 dB im Schulhof sehr hoch. Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass der Lärmpegel im hinteren, wesentlich kleineren Schulhof der Römerschule niedrigerer sei. Die Kinder im rhythmisierten Ganztag sind teilweise mehrere Stunden am Tag im Außenbereich. Dass sie sich im hinteren Schulhof aufhalten werden, ist reine Spekulation. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass sie die Spielgeräte im vorderen Schulhof nutzen werden und sich meistens dort aufhalten.

Wir fordern deshalb:
ð  geeignete Maßnahmen zur Schalldämmung des Schulhofs an der Römerstraße.


2) LÄRMBELASTUNG im Gebäude
Im Inneren, auch in den Räumen, die zur Hauptstätter Straße ausgerichtet sind, wurde bereits für ausreichend Schallschutz gesorgt. Messungen sind nicht nötig.


3) SCHADSTOFFBELASTUNG im Außenbereich
Herr Dr. Reuter (Amt für Umweltschutz) erläuterte, dass zur Bewertung der Luftschadstoffbelastung an der Römerschule (Schulhofbereich) Modellsimulationen von Luftschadstoffkonzentration im Stadtgebiet zur Verfügung stünden. Der Stickstoffdioxidwert (NO2) betrage auf dem Schulhofgelände der Römerschule im Jahresmittelwert 36 – 40 µg/m³. Die Feinstaubbelastung (PM10) liege den Berechnungen nach bei 21-27 µg/m³ im Jahresdurchschnitt. Für beide Werte gilt eine Grenze von 40µg/m³. Das heißt beide Schadstoffe liegen unterhalb des Grenzwertes.

Wir entgegnen:
Der gesetzlich vorgegebene Jahresmittelwert der Langzeitbelastung von NO2 und PM10 ist jeweils 40 µg/m³. Die Deutsche Umwelthilfe nennt in ihrer Mitteilung vom 28.01.2016 als Messergebnis für den NO2-Jahresmittelwert an der Römerschule 65 µg/m³.
Der NO2-Wert, der für das Schulhofgelände der Römerschule in einer Modellrechnung ermittelt wurde (36-40 µg/m³), liegt im Fehlerbereich der Rechnung  und ist somit grenzwertig.

Die Lungenreife von Kindern ist erst ab dem 6.-8. Lebensjahr abgeschlossen, d.h. die Lungenbläschen haben sich erst zu diesem Zeitpunkt maximal entwickelt, um eine möglichst große Oberfläche für den Gasaustausch (Sauerstoff-Aufnahme, CO2-Abgabe) zu bieten. Wird dieser Reifeprozess durch wiederholte Entzündungen gestört, kann eine verminderte Lungenreife mit vermindertem Lungenvolumen resultieren. Eine erhöhte Infektanfälligkeit der Lunge oder eine Asthmaerkrankung des Kindes, kann die Folge sein.

Als Elterninitiative haben wir wiederholt darauf hingewiesen, dass allein Jahresdurchschnittswerte nicht ausreichend sind, um nach den gesetzlichen Vorgaben die Schadstoffbelastung eines Standorts vollständig und transparent darzustellen. Wie oft werden Kurzzeitgrenzwerte im Jahr überschritten? PM-Messdaten der Station Hauptstätter Straße/Cottastraße zeigen z.B. eine erhebliche Überschreitung der PM10-Grenzwerte am 19.01.2017 (86µg/m³), 20.01.2017 (63µg/m³), 21.01.2017 (46µg/m³) und am 22.01.2017 (64µg/m³) hintereinander.

Wir fordern deshalb:
ð  eine Langzeitmessung (NO2 und PM10) im großen Hof an der Römerstraße/Hauptstätte Straße.


4) SCHADSTOFFBELASTUNG im Gebäude

Auf die Frage der Initiative, wie hoch die Stickstoffoxid-Werte in den geschlossenen Räumen an der Römerschule sind, erläuterten die Vertreter der Verwaltung, dass die Konzentration von Stickstoffoxiden in geschlossenen Räumen immer höher sei, deswegen müsse gelüftet werden. In der Römerschule findet der Luftaustausch durch eine Lüftungsanlage statt. Die Luft wird vom hinteren Schulhof (nicht von der Hauptstätter Straße) angesaugt und anschließend gefiltert, bevor sie ins Klassenzimmer gelangt.

Wir entgegnen:
Das Institut für Feuerung- und Kraftwerkstechnik der Universität Stuttgart, Abteilung Reinhaltung der Luft zeigte in einer Studie (2015), dass im Studentenwohnheim Heilmannstraße (Ecke Neckarstraße) eine Innenraumkonzentration von NO2 von 40-50 µg/m³ unabhängig von der Außenkonzentration vorhanden war. Dieses Wohnheim wird über eine Lüftungsanlage versorgt.
ð  Es besteht also die berechtigte Sorge, dass über die Lüftungsanlage in der Römerschule NO2 angesaugt wird und sich im Innenraum aufkonzentriert.

Das Lüften im eigentlichen Sinn ist nicht machbar, da die Fenster aufgrund von Lärmschutzmaßnahmen nicht geöffnet werden dürfen.

BM Isabel Fezer hat beim Runden Tisch die Erneuerung der Filter in der Lüftungsanlage und Innenraummessungen zugesagt. Wir begrüßen diese Initiative und wünschen uns eine weitere Beteiligung in diesem Prozess. Damit das Vertrauen der Eltern in den Standort schnell hergestellt werden kann, müssen die Daten so schnell wie möglich vorliegen und transparent gemacht werden.

Wir fordern deshalb:
ð  den schnellstmöglichen Start der Messungen und zeitnahen Zugriff auf die aktuell erhoben Werte.


5) Anforderungen an einen gesunden Standort der Grundschule Süd
Die neue Grundschule Süd wird eine Ganztagsschule in Wahlform sein. Im rhythmisierten Ganztag (von 8 – 16 Uhr, Zusatzbetreuung ab 7 und bis 17 Uhr) erleben die Kinder Anspannung (Lernen) und Entspannung im Wechsel, nicht nur in den Klassenräumen, sondern auch mehrmals täglich im Außenbereich. Am Standort Römerschule gab es bisher keine Ferienbetreuung. Im Ganztagskonzept ist diese ab sofort inkludiert. In der Ferienzeit werden die Kinder und die pädagogischen Fachkräfte den Außenbereich noch stärker als zu den Unterrichtszeiten nutzen.
ð  Die Anforderungen an einen gesunden Schulstandort haben sich – im Vergleich zu einer Grundschule im reinen Halbtag – verändert. Der Ganztag fordert ein Umfeld, in dem unsere Kinder keinerlei Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind.


6) Fazit
-        Wir danken BM Isabel Fezer für die Einladung zum Runden Tisch und die Bereitschaft, sich mit uns auszutauschen.
-        Wir begrüßen den Austausch der Filter in der Lüftungsanlage und die Zusage von Innenmessungen. Folgende Fragen bleiben offen:
o   Wann starten die Messungen?
o   Mit welchem Verfahren werden die Messungen durchgeführt?
o   Wie können wir diese Messwerte zeitnah erfahren?
-        PM10- und NO2-Langzeitmessungen auf dem Schulhof an der Römerstraße sind zwingend, um die Gesundheitsbelastung im Außenbereich einschätzen zu können.
-        Lärmschutzmaßnahmen auf dem Schulhof an der Römerstraße sind unumgänglich, da die Kinder viel Zeit im Außenbereich verbringen.

Nur wenn alle genannten Maßnahmen getroffen werden, kann in einem Jahr abschließend beurteilt werden, ob der Standort an der Römer-/Hauptstätter Straße für unsere Kinder gesundheitsgefährdend ist.

Wir fordern zeitnahe, transparente, umfassende und objektive Messungen und wünschen uns weiterhin einen offenen Dialog, um den Prozess kritisch begleiten zu können. Die Eltern sollen schnellstmöglich Vertrauen in den Standort der GS Süd bekommen und ihre Kinder guten Gewissens einschulen können.

Die Ergebnisse sollten in einem Jahr vorliegen (31.03.2018). Sollten die Ergebnisse aufweisen, dass der Standort eine Gesundheitsgefährdung für unsere Kinder darstellt, fordern wir umgehend Maßnahmen, diesen Zustand zu beseitigen.


Zudem behalten wir uns rechtliche Schritte vor. 

Donnerstag, 9. März 2017

Donnerstag, 23. Februar 2017

Erste Erfolge zu vermelden!

Heute ist ein Sprecher unserer Initiative von Frau Bürgermeisterin Fezer, dem Schulverwaltungsamt und Mitarbeitern von Umwelt- und Gesundheitsamt eingeladen am "Runden Tisch" gute Argumente zu liefern, warum die Grundschule Süd auf keinen Fall in einem Gebäude an der B14/Hauptstätter Straße entstehen kann!
Ebenso hat sich die Presse bei uns gemeldet!

Das Interesse an einer Gesunden Grundschule Süd steigt ständig !

Die Mitgliederzahl unserer Initiative hat sich mittlerweile auf 56 Personen erweitert!
Und das Interesse wird von Tag zu Tag größer, auch außerhalb von Stuttgart Süd!
Es ist eine Katastrophe wenn man bedenkt, dass die Stadt Stuttgart schon seit über 10 Jahren Klarheit hat, dass gerade in Bereichen wie Hauptstätter Straße/ B 14 und Neckator die Belastungn von NOx und Feinstaub stets über den Grenzwerten liegen. ( Die Deutsche Umwelt Hilfe hat dazu ein Gutachten veröffentlicht und am 19.11.2015 eine Klage gegen das Land BW/ Stadt Stuttgart eingereicht).